Holzuhr und Dampfradio

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Die Holzuhr und . . .

Auf unserem unregelmäßigen Rundgang durch eine der umfangreichsten Privatsammlungen Deutschlands wollen wir dieses Mal im Raum Handwerk stehen bleiben, in dem es viele Erzeugnisse gibt, die bis Mitte der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts von Handwerkern, aber auch Industriebetrieben hergestellt wurden. Viele der dort ausgestellten Stücke, vor allem die aus dem 17. und 18. Jahrhundert, stellen erneut das große Können der alten Meister unter Beweis, die mit aus heutiger Sicht primitivsten Mitteln Stücke von großer Schönheit schufen.

Besonderes Augenmerk richtet der Besucher auf die vielen Uhren, die sich hier finden. Eine ansehnliche Sammlung an Taschenuhren wird gezeigt und auch einige besondere Zeitmesser ohne Uhrwerk finden sich darunter, nämlich die Taschensonnenuhren.

Im Mittelalter nahm man die Zeit auch mit Sonnenuhren, die in einfachster Form als Süduhr an die Kirchenbauten geschlagen wurden. Hiervon sollen noch ca. 150 in Deutschland erhalten sein.

Die erwähnten Taschensonnenuhren, oft zusammenklappbar und mit einem Kompass ausgerüstet, hatten ihre hohe Zeit im 17. und 18. Jahrhundert. Einige sehr schöne Stücke sind hier erhalten geblieben.

Besondere Bewunderung aber findet eine alte hölzerne Uhr, die an der Wand hängend ihr hölzernes Werk zeigt. Das Ziffernblatt dieser Uhr ist zweiteilig ausgeführt, um es zusammen- oder auseinander schieben zu können, und mit einfacher Bauernmalerei verziert. Überaus interessant erscheint hierbei das Schlagwerk, welches aus einer einfachen Glaskuppel besteht und einen zarten reinen Klang gibt.

. . . das Dampfradio

Ein anderer Ausstellungsschrank in diesem Raum offenbart einen Blick in die Anfänge der Elektrik und Elektronik.

Beginnend mit einfachen Leidener Flaschen oder einer Influenzmaschine über die Anfänge der Datenübertragung mittels Draht, die Morsetelegrafie, bis hin zu den ersten Rundfunkempfangsgeräten und dem »Volksempfänger« erhält der Besucher einen Eindruck vom Beginn der modernen Zeit.

Ein interessantes Stück ist der »D-Zug« genannte mehrteilige Siemens-Rundfunkempfänger, der in dieser Ausstellung aus dem Audion Rfe 1, mit dem allein nur Kopfhörerempfang möglich war, und dem zweistufigen Verstärker Rfv 1, an den ein Trichterlautsprecher angeschlossen werden konnte, besteht.

Zu diesem Gerät gab es noch einen vorschaltbaren Hochfrequenzverstärker, um die Empfangsleistung zu verbessern. So wurde aus dem sog. „Ein-“ ein „Zweikreiser“. Zusammengeschaltet wurden die Geräte durch einfache außen liegende Drahtbrücken, was am Ausstellungstück sehr schön zu erkennen ist.

Die Bedienung ist, der Zeit und dem technischen Entwicklungsstand entsprechend, natürlich deutlich komplizierter als bei späteren Geräten wie dem DKE (Deutscher Kleinempfänger, auch „Göbbels-Schnauze“ genannt) oder dem DVE (Deutscher Volksempfänger).

Mittlerweile ist die Radiosammlung um einige interessante und vor allem funktionsfähige Exponate erweitert worden. Darunter befinden sich ein Rosita-Musikschrank mit Grundig-Chassis, ein Juvel 3 aus Norwegen oder auch ein Lumophon Edler. Sämtliche Geräte wurden restauriert und geben einen guten Eindruck ihrer jeweiligen Epoche wieder. Die Radiosammlung wird weiter ausgebaut. Wer sich für historische Rundfunktechnik interessiert, sollte auch einmal die Seite www.radiomuseum.org besuchen.

Noch viele weitere Stücke, auch aus ganz anderen Bereichen, sind im Museum Schliekau zu sehen. Von Fall zu Fall werden wir an dieser Stelle weitere Stücke vorstellen.

Siemens D-Zug Siemens "D-Zug".

Juvel 3 vollrestauriert Ein recht seltenes Stück ist dieser vollrestaurierte "Juvel 3", der 1943 in Norwegen für Telefunken entstand.
Trotz Neulackierung bei der Restaurierung wurden die Gebrauchsspuren bewusst erhalten.
Den Schaltplan hierfür erhielten wir von Ernst Rykkje aus Øystese vom http://www.grammofonmuseum.no/
Tusen takk for dette.