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Liebe Leserinnen und Leser,
wenn dieses Magazin seinen Weg in die Druckmaschine antritt, sind Sie wahrscheinlich noch auf dem Weg zum Wahllokal oder sitzen des Abends mehr oder weniger gespannt vor dem Fernseher, um der Ergebnisse des Wahltages zu harren.
Nun haben wir in Deutschland ja immer dieses Gefühl, es handele sich um eine Schicksalswahl. Ein Satiriker würde vermutlich sagen, dass es schon mal ein Schicksal ist.
Doch sei es drum. Da mir die Gabe der Vorausschau nur mit Einschränkungen gegeben ist, kann ich das voraussichtliche Ergebnis nicht weiter kommentieren und Ihnen so weder Trost noch Mut spenden. Eines aber kann ich sagen: Es wird irgendetwas herauskommen und wir als Bürger werden damit umgehen müssen.
Das ist etwas, was mir in den letzten Jahren immer mehr im Diskurs fehlt. Social Media hat es ermöglicht oder besser beschleunigt, dass Menschen mit ihrer Meinung – natürlich sollte man sie keinem absprechen –, die sie dann in die Foren geben, auf Widerhall stoßen und sich so die sogenannten Echokammern bilden, in denen die eigene Meinung wie ein Echo zurückkommt und so für eine gewisse Selbstbestätigung sorgt. Was auf den ersten Blick also zufriedenstellend scheinen mag, ist auf den zweiten Blick für den Diskurs schädlich. Was wird das Ergebnis dieser Wahl sein? Zunächst einmal werden viele Menschen nicht mit dem Ergebnis einverstanden sein, so wie eigentlich immer. Doch in den Echokammern des Netzes werden die wildesten Verschwörungsmythen auftauchen, die zudem kaum einzufangen sind, wie irre sie auch immer sein mögen.
Das wiederum hindert am offenen Diskurs und Menschen, die sich des Blicks nach allen Seiten noch rühmen können, werden immer weniger und schlussendlich sogar zu Exoten. Und so schaffen es diese Echokammern womöglich, dass der Normale der Spinner wird und umgekehrt.
Früher hat man – wie alt komme ich mir eigentlich gerade vor? – an der Theke diskutiert, hat sich ausgetauscht und wenn allzu wilde Mythen auftauchten, dem Überbringer dieser Fantasien bedeutet, was er von sich gibt, nämlich Fantastereien. Und mit dem nächsten Bier war es schon wieder vergessen.
Dieser Raum fehlt heute. Ob es eine Theke sein muss, ein Clubraum oder eine Gartenlaube – sie müssten viel öfter offen sein, um mit Menschen zu Diskussionen und Austausch zu kommen. Vieles würde uns so heute leichter fallen und diese dauernde hintergründige Panik beschränken helfen.
Lassen Sie uns jetzt einen Blick in diese Ausgabe werfen.
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Alles in allem bietet also auch der vielleicht dann schon sonnigere März mehr als nur die Textzeile des alten Kinderliedes »Im Märzen der Bauer«. Bleiben Sie gespannt!
Ihr
Jürgen Schliekau, Herausgeber
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